Yoga Nidra
In meiner 300h Ausbildung im letzten Jahr habe ich das erste Mal Yoga Nidra geübt. Seither begleitet es mich, zunächst unregelmäßig durch meinen Arbeits- und Unterrichtsalltag. Seit Anfang des Jahres praktiziere ich Yoga Nidra fast täglich. Und bin begeistert!
Ich habe mich bewusst entschieden, Yoga Nidra morgens, kurz nach dem Aufstehen zu üben, fast wie eine besondere Regeneration nach dem Schlaf der Nacht, bevor die Aktivitäten des Tages losgehen, da ich dann entspannter durch den Tag gehe. Manchmal praktiziere ich auch in der Mittagspause oder um besser einschlafen zu können, aber bisher nehme ich am Meisten mit, wenn ich gleich morgens damit beginne.
In den nächsten Monaten biete ich in Zusammenarbeit mit The Vinyasa People auch Yoga Nidra & Yin Yoga Specials und die ein oder andere Klasse an. Mehr dazu erfährst du auf der Homepage und auf meinem Instagram Kanal. Sei also gespannt.
Hast du selbst Erfahrungen mit Yoga Nidra?
Was ist Yoga Nidra?
Yoga Nidra ist eine tiefgreifende Entspannungstechnik mit Ursprüngen im Tantrischen Yoga und der hinduistischen Tradition, Elementen aus der progressiven Muskelentspannung und dem autogenen Training. Die systematische Entwicklung von Yoga Nidra, wie wir sie heute kennen, wird oft Swami Satyananda Saraswati zugeschrieben, einem indischen Gelehrten und Gründer der Bihar School of Yoga.
Swami Satyananda Saraswati hat die traditionellen Techniken des Yoga Nidra weiterentwickelt und in den 1960er Jahren in einem systematischen Ansatz präsentiert. Er veröffentlichte das Buch „Yoga Nidra“ im Jahr 1968, das zu einem maßgeblichen Werk auf diesem Gebiet wurde. Seine Arbeit trug dazu bei, Yoga Nidra als eigenständige Praxis zu etablieren und sie über die Grenzen Indiens hinaus bekannt zu machen. Inzwischen wird Yoga Nidra von mehreren Schulen genutzt und weiterentwickelt, es gibt weltliche Ansätze, wie die IRestMethode die häufig im Bereich der Therapie und der Behandlung von PTBS genutzt wird.
Diese Methode, auch als „Schlaf des Yogi“ bekannt, zielt darauf ab, einen bewussten Schlafzustand zu erreichen, bei dem der Körper in vollkommener Entspannung verharrt, während der Geist wach und aufmerksam bleibt.
Die Vorteile von Yoga Nidra sind vielfältig und reichen von Stressabbau über verbesserten Schlaf bis hin zur emotionalen Ausgeglichenheit. Durch die systematische Entspannung auf physischer, mentaler und emotionaler Ebene fördert Yoga Nidra ganzheitliches Wohlbefinden. Diese Praxis hat positive Auswirkungen auf das Immunsystem, verbessert die Konzentration, unterstützt die emotionale Heilung und führt zu innerer Ruhe. Eine regelmäßige Yoga Nidra Praxis fördert zudem einen erholsamen Schlaf und kann bei Schlafstörungen hilfreich sein.
Wie wird Yoga Nidra geübt?
Die Yoga-Nidra-Praxis beginnt typischerweise in Rückenlage, wobei die Augen geschlossen sind, um die Sinne nach Innen zu lenken. In einer Yoga-Nidra-Stunde formulieren die Teilnehmer oft eine klare Absichtserklärung oder Sankalpa, die während der tiefen Entspannung wiederholt wird, um positive Veränderungen im Leben zu manifestieren. Während der Praxis wird die Aufmerksamkeit dann zunächst auf die Atmung gelenkt und im Anschluss die Aufmerksamkeit gezielt auf einzelne Körperteile, Regionen und Organe gelegt. Dies erfolgt häufig durch das Anvisieren der 61 Punkte oder durch einen Bodyscan.
Die 61 Punkte im Yoga Nidra repräsentieren spezifische Bereiche des Körpers, einschließlich Gelenke, Muskeln, Organe und Chakren. Während einer Sitzung werden diese Punkte systematisch angesprochen, um die Aufmerksamkeit des Übenden zu lenken und gleichzeitig eine umfassende Entspannung zu fördern. Die Punkte dienen als Brücke zwischen Körper und Geist und ermöglichen eine tiefgreifende Erfahrung der inneren Stille. Besonderer Wert wird dabei auf Hände und Füße gelegt, da die Verbindung zum Gehirn besonders intensiv ist. Der Körper bleibt dabei weiterhin entspannt, während die Praktizierenden die Körperteile im Geist wiederholen, der Körper wird während der Praxis nicht bewegt. Die Regelmäßigkeit der Yoga-Nidra-Praxis verstärkt die positiven Effekte, und sie eignet sich für Menschen aller Erfahrungsstufen im Yoga.
Die von Swami Satyananda Saraswati oder anderen Schulen beschriebene Übungsabfolge wird, je nach Lehrer:in ergänzt und an die Fähigkeiten und Zugänglichkeit der Übenden angepasst. Neuere Formen von Yoga Nidra enthalten z.B. Sitzende Elemente, um Yoga Nidra auch Übenden zugänglich zu machen, die sich im Liegen nicht entspannen können. Andere Lehrende ergänzen die Abfolge der 61 Punkte um Atemübungen, Energielenkungen und thematische Schwerpunkte wie z.B. Chakrenreisen, Traumreisen, Visualisierungen und ähnliches.