Heute schon durch die Nase geatmet?
10 Gründe, warum du öfter mal durch die Nase atmen solltest:
- Effiziente Filtration und Befeuchtung: Die Nase ist mit winzigen Härchen und Schleimhäuten ausgekleidet, die dazu dienen, Staub, Schmutzpartikel und Krankheitserreger aus der eingeatmeten Luft zu filtern. Sie befeuchtet die Luft auch, bevor sie in die Lunge gelangt, was dazu beiträgt, die empfindlichen Lungengewebe vor Austrocknung zu schützen.
- Temperaturregulierung: Die Nase hilft dabei, die eingeatmete Luft auf die richtige Temperatur zu erwärmen, bevor sie in die Lunge gelangt. Dies ist wichtig, um die Atemwege zu schützen und Reizungen zu vermeiden. Insbesondere bei feucht- bzw. kaltem Wetter ist es hilfreich zu trainieren, ausschließlich durch den Mund zu atmen. Wenn es dir möglich ist, versuche dies auch bei körperlicher Belastung so lange wie möglich beizubehalten (z.B. Laufen, Radfahren).
- Stickstoffoxid-Produktion & bessere Sauerstoffaufnahme: Die Nasenschleimhaut produziert Stickstoffoxid, ein gasförmiges Molekül, das die Durchblutung der Lungen und den Gasaustausch in den Alveolen (Lungenbläschen) verbessert. Stickstoffoxid hat auch entzündungshemmende Eigenschaften und spielt eine Rolle bei der Regulation des Blutdrucks. Die Nasenatmung ermöglicht eine langsamere und tiefere Atmung im Vergleich zur Mundatmung, auch wenn sich dies für dich vielleicht im ersten Moment nicht so anfühlt. Dies fördert eine effizientere Sauerstoffaufnahme und bessere Sauerstoffversorgung der Zellen. Zudem ist es dir möglich, bei Nasenatmung kontrollierter und langsamer ein- und auszuatmen.
- Stressabbau und Entspannung: Nasenatmung aktiviert das parasympathische Nervensystem, was dazu beiträgt, Entspannungs- und Regenerationsprozesse (auch z.B. Verdauungsvorgänge) in Gang zu bringen. Die tiefe, langsame Atmung durch die Nase kann dazu beitragen, den Herzschlag zu verlangsamen und den Blutdruck zu senken. Hierbei ist besonders das langsame Ausatmen wichtig.
- Verbesserte Konzentration und geistige Klarheit: Durch die bewusste Nasenatmung und Kontrolle der Ein- bzw. Ausatmung, wie z.B. durch Atemübungen wie der Wechselatmung, können Menschen ihre Konzentration verbessern. Dies fördert zudem eine ruhige Grundhaltung während der Meditation.
- Stärkung der Atemmuskulatur: Die Nasenatmung erfordert eine bewusstere und kontrolliertere Atmung als die Mundatmung. Dies kann dazu beitragen, die Atemmuskulatur zu stärken und die Atemkapazität zu erhöhen.
- Verhinderung von Mundtrockenheit und Zahnproblemen: Die Mundatmung trocknet den Mund schneller und stärker aus, als wenn du durch die Nase atmest. Dies kann zu dauerhafter Mundtrockenheit führen. Mundtrockenheit bedeutet auch, dass Keime sich an den Zähnen bester anhaften und z.B. Karies verursachen, da sie nicht mit dem Speichel über die Speiseröhre zum Magen wegespült werden.
- Schlaf und Schlafapnoe: Die Nasenatmung kann eine Rolle bei der Schlafqualität spielen. Menschen, die nachts durch die Nase atmen können, haben weniger Schlafprobleme. Dies schließt auch Patienten ein, die z.B. unter Schlafapnoe leiden oder die während des Nachtschlafs Schnarchen.
- Atemwegserkrankungen: Menschen mit Atemwegserkrankungen wie Asthma oder allergischer Rhinitis können von der Förderung der Nasenatmung profitieren, da sie dazu beitragen kann, Atemwegsprobleme zu lindern und die Symptome zu reduzieren.
- Yoga und Meditation: In vielen Yoga- und Meditationspraktiken spielt die Nasenatmung eine wichtige Rolle. Die Wechselatmung (Nadi Shodhana) ist eine bekannte Atemtechnik im Yoga, die zur Verbesserung der Konzentration verwendet wird.
In meinem nächsten Blogbeitrag in 14 Tagen erkläre ich dir die verschiedenen Formen der Wechselatmung und wie du sie im Yin Yoga verwenden kannst. Sei gespannt!
Wichtig! Grundsätzlich gilt: Nasenatmung ist in den meisten Fällen die bevorzugte Art der Atmung, insbesondere in Ruhezuständen. Dennoch gibt es Situationen, wie intensives körperliches Training oder Atemwegsprobleme, in denen die Mundatmung erforderlich sein kann. Insgesamt hat die Nasenatmung aufgrund ihrer vielfältigen Vorteile und ihres Potenzials, die körperliche und geistige Gesundheit zu verbessern, in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Sie wird in verschiedenen Bereichen der Medizin und des Wohlbefindens aktiv gefördert und erforscht.
Falls du bisher auch im wachen Zustand mehrheitlich durch den Mund atmest, beginne in kleinen Schritten mit der Umstellung, zunächst wenige Minuten am Tag. Z.B. während einer Yoga-Einheit, bei Atemübungen, oder um Wartezeiten zu überbrücken.